Eine fast erschreckende Darbietung im Rahmen des umfangreichen Programms des Theatertreffens. EXPLORER/Prometheus unbound: Zum ersten Mal bin ich in diesem Maße einigen Möglichkeiten heutiger 3 D Technik ausgesetzt. Es beginnt mit einer Liebesgeschichte. Allerdings schon die wird in der „Motion Capture 3D-Technik“ gezeigt. D. h. die performenden „Schauspieler“ werden mit Sonden am Körper ausgestattet und ihre Bewegungen werden in eine Virtual Reality Show implantiert: Sie spielen die virtuellen Personen, die der Zuschauer sieht. Manchmal sieht man auch die „echten“ Schauspieler. Es kommt dann hinzu, dass die virtuelle Realität alles, was undenkbar ist, zulässt. Sprünge durch Wände, Stürze auf einsame Inseln, abstrakte Räume, Verschwinden und abstruse Verformungen der Körper und und und. Gesteigert durch mehr und mehr laute Musik und abstrakte Videodarstellungen. Wo menschlich echte Emotionen sind? Weg!! Wahrlich erschreckend. Wo führt das hin? Wie leer man sich da fühlt! Im Grunde kann man nur hoffen, dass die Darbietung eine Form der Kritik an diesen Möglichkeiten darstellen soll.
In der Ankündigung der Veranstaltung hieß es:
1994. Das Jahr, in dem das World Wide Web explodiert. Das Jahr des großen Versprechens. The point of no return. Neue Schichten der Realität werden erkundet. TUNE IN für die Liebesgeschichte von Bridget und Deacon im virtuellen Paradies. TURN ON die Cybershow. BOOT UP. JACK IN. DROP OUT. EXPLORE. Die erfolgreich durch die Niederlande tourende Arbeit „Explorer / Prometheus unbound“ ist aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Theaterproduktion, die die Motion Capture 3D-Technik auf der Bühne einsetzt. Sie ist aus einer Zusammenarbeit des Performancekollektivs Urland (Rotterdam) und CREW – der Organisation des Virtual Reality-Pioniers und Künstlers Eric Joris (Brüssel) – entstanden. Mit CREWs technologischem Instrumentarium und Kenntnissen über immersive Technologien, taucht Urland auf sehr eigene Art in den Cyberspace ein.
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