Es ist ein Foto einer Wand, mehr nicht. Ein Foto von zweimal „Aussicht“. Beides passt irgendwie zusammen. Einmal der staunende Blick in die Landschaft – eine Szene aus „Caspar Western Friedrich„, das schöne, fast wortlose Stück an den Kammerspielen aus 2016, das vielen Münchnern unverständlich blieb. Und einmal im Wort.
Wie geht es weiter? Die Frage stellt sich immer wieder. Momentan besonders. Auch im Hinblick auf das Theater fragt sich natürlich: Wie geht es weiter? Man wird es im Herbst sehen – etwa in München, an den Kammerspielen, dem Residenztheater, dem Volkstheater, dem Metropoltheater, dem HochX und und und. Wie wird sich Theater verändern? Wie wird sich der/die Zuschauer/in verändern? Kann es überhaupt weitergehen? Und Theater selbst ist ja „Aussicht“. Immer mit der Frage: Wohin schaut man als Theatermacher? Wie schaut man? Schaut man ernst? Fröhlich? Zuversichtlich? Besorgt? Mein Gott, es ist alles so vielschichtig! Aber es genügt ja schon, wenn an EINER Schicht gekratzt wird, mehr geht nicht. Aber wenigstens kratzen, das finde ich immer gut. Nicht nur belustigen. Die Kammerspiele etwa. Dort schaute man immer sehr offen in die Welt und war wahrscheinlich sogar selber immer wieder überrascht, wie es einen selbst verändert, offen und tolerant, mit Respekt vor allem, Ausschau zu halten, sich zu begegnen. Warum sollte man auch allzu viel festzurren und darauf beharren? So war, glaube ich, auch eine recht besondere Atmosphäre an den Kammerspielen entstanden in den vergangenen fünf Jahren. Ich hatte es ja selber gemerkt und sehr geschätzt. Samouil Stojanov, Mitglied des Ensembles der Kammerspiele in den vergangenen fünf Jahren, sagte kürzlich in einem Interview, „die Leute wären baff“, wenn man dort noch ein paar Jahre zusammengeblieben wäre. Ja, Aussichten haben eben immer viel Potential …
... hier höre ich auf mit diesem Text. Werde ihn aber immer wieder ergänzen. Ich wollte eigentlich nur das Foto bringen, es gefällt mir irgendwie.

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