Es hat sich ein wenig ein Trend ergeben. Einige Theater bieten in der kommenden – Corona-bedingt ja besonders stillen – Zeit Theateraufführungen gegen eine meist wirklich kleine Buchungsgebühr im Livestream oder im Stream on demand an.
Im Grunde ist es schön, dass damit die Entgeltlichkeit der Theaterarbeit wieder zum Vorschein kommt, es kann nicht immer alles kostenlos angeboten werden, es würde auf Kosten der Wertschätzung gehen..
Ich erwähne hier zunächst zwei schöne, wahrscheinlich ansehenswerte Angebote und werde diesen Blogbeitrag in den kommenden Tagen immer wieder ergänzen, wenn ich weitere Angebote ans Herz legen möchte.
– Das erste Angebot:
Das Schauspielhaus Zürich bringt im Rahmen des „streamy thursday“ diese Woche, also am 17.12.2020, um 19.30 Uhr (bis 21.30 Uhr) im Livestream aus dem Schiffsbau die (in den Kritiken „gelobte“) Inszenierung von Einfach das Ende der Welt des französischen Autors Jean-Luc Lagarce in der Regie von Christopher Rüping.
Daraus oben das Beitragsbild, Copyright Diana Pfammatter
Es ist die Geschichte des zu einem erfolgreichen Künstler gewordenen Sohnes, der Jahrzehnte zuvor seine Familie verlassen hatte und nun in seine kleine Heimatstadt und zu seiner Familie zurückkehrt. Es geht um alte Vorwürfe ihm gegenüber, um sein Verhältnis zur Familie etc. HIER der link zur Stückeseite. Den Verweis auf die Sendung im Livestream findet man dort ebenfalls.
Christopher Rüping ist ja den Münchnern in den vergangenen Jahren vor allem bekannt gewesen durch seine sagenhafte 10-Stunden-Inszenierung „Dionysos Stadt“, die an den Münchner Kammerspielen gebracht wurde.
Schöne Einblicke in das Denken der Figuren des Stückes haben die jeweiligen SchauspielerInnen in Videos gegeben. HIER der link zu den einzelnen Videos.
– Das zweite Angebot:
Das Deutsche Theater Berlin bietet unter DTDIGITAL Livestreams an. HIER der link zur Angebotsseite mit weiteren Verlinkungen zu den Stücken. So wie es aussieht, sind manche davon Livestreams und manche on demand für eine gewisse Zeit selbständig abrufbar.
MORGEN, am 15.12.2020 wird Maria Stuart von Friedrich Schiller, eine Inszenierung von Anne Lenk, im Livestream gebracht. Am 19.12.2020 folgt dann Woyzeck Interrupted nach Georg Büchner, eine Inszenierung von Amir Reza Koohestani. Regisseur und Regisseurin sind wiederum den Münchnern bekannt aus dem Residenztheater bzw. den Kammerspielen!
Erwähnenswert dürfte auch Der kleine König Dezember sein, ein „Familienstück“ von Axel Hacke, das etwas für die ruhige Familie in der kommenden Zeit sein kann. Es ist schon ab Anfang Dezember on demand abrufbar bis zum 01.01.2021.
– Ein weiteres Angebot: Die Berliner Schaubühne! Sie bringt folgende Streamings:
- Seit 16. bis zum 19. Dezember: Prof. Bernhardi von Arthur Schnitzler
- Am 19. Dezember bis 22. Dezember: Wie es euch gefällt von William Shakespeare
- Am 22. Dezember bis 25. Dezember: Ungeduld des Herzens von Stefan Zweig
- Am 25. Dezember bis 28. Dezember: Groß und Klein von Botho Strauß
- und Weiteres, siehe HIER
– Und noch etwas: Das Schauspielhaus Bochum bringt folgende Lifestreamings: HIER der Link.
- Asche zu Asche von Harold Pinter am 18. Dezember um 19:30 Uhr.
- Die Befristeten von Elias Canetti am 9. Januar 2021 um 19:30 Uhr.
UND:
Nicht verzagen! Wir werden es schon schaffen! An die ANDEREN denken, nicht an SICH, wenn es um Vorsicht geht! An die Situation in den Krankenhäusern denken!! Sich eben EINMAL wirklich beschränken und andere Schwerpunkte setzen!! Klein feiern, die Feiertage bescheidener, ruhiger und mit Phantasie gestalten!! Jede Beschränkung kann auf eine andere Art und Weise ein Gewinn sein. Veränderung kann vor allem rückblickend schön sein – wenn man dann beides sieht: Das Gewohnte und die Veränderung.
Leave A Reply