René Pollesch ist früh – am 26. Februar im Alter von nur 61 Jahren – gestorben! Von 2021 bis zu seinem Tod war er Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Er hat die Theaterlandschaft mitgeprägt, war unglaublich produktiv. Über 200 Stücke hat er geschrieben und uraufgeführt.
Die Berliner Festspiele ermöglichen es, noch einmal eine Inszenierung von René Pollesch online zu sehen. Es handelt sich um die Inszenierung „Kill your Darlings! Streets of Berladelphia“, die 2012 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war. Eine großartige One-Man-Show mit Fabian Hinrichs. Sehenswert! Sie ist bis zum 27. Mai in der Mediathek der Berliner Festspiele zu finden. Ein vermutlich hochpersönliche Produktion von René Pollesch.
Es ist eine Produktion, die René Polleschs Fantasie zeigt, seine Herangehensweise. Das ist Theater. Nicht die Realität ist Theater, nicht (nur) Kritik oder Widerrede: Die Realität, Kritik und Widerrede, sie gehören eher zum Kabarett. Das nicht Verständliche aber, das allenfalls Spürbare, das überall dazwischenliegt, das zu berühren, zumindest zu versuchen es zu berühren auf einer Bühne, es zeigen zu wollen, das ist Theater. Theater ist im guten Fall immer wieder – immer wieder – der Versuch, etwas Unsichtbares zu zeigen. Nicht die Realität, nicht das Blatt auf der Straße, das sich im Wind bewegt. Es gibt so viel Unsichtbares, was unser Leben bestimmt!
Diese Produktion hat – mein Endruck – Anzeichen dafür vielleicht, warum René Pollesch gestorben ist. Die Todesursache ist ja nicht bekannt geworden. Die Produktion ist eben hochpersönlich – was man gaaanz am Ende auch deutlich hören wird. Vielleicht passt es deswegen gerade so gut, diese Produktion zu zeigen?
Hier ist der Link zur Mediathek der Berliner Festspiele.
HIER ein Abschiedsbrief von Fabian Hinrichs an Rene Pollesch.
Undhier ein schöner Nachruf aus der SZ – geschrieben vom Dramaturgen Carl Hegemann, der jahrelang mit René Pollesch zusammengearbeitet hatte und in dem auch mehrfach das Stück „Kill Your Darlings“ erwähnt wird:
Copyright des Beitragsbildes: Bildausschnitt aus einem kurzen Video der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Die Bildrechte werden noch genau geklärt und genannt.
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