Das Haus der Kunst in München geht ja seit einiger Zeit unter der Leitung des künstlerischen Direktors Andrea Lissoni interessante Wege. Es ist längst nicht mehr nur Ausstellungsfläche für bildende Kunst, es geht hin zu einem „Kunstzentrum“, wie es heißt. Musik spielt dabei eine große Rolle. Oder sagen wir besser: Sounds, Töne, Grenzbereiche der Musik.
So hatte ich schon mehrfach über die Veranstaltungsreihe TUNE im Haus der Kunst geschrieben. HIER etwa. In so genannten „Sound Residencies“ erkunden hier Künstler die Grenzen von Musik, die Einflüsse und die Wirkungen von Tönen. Teilweise sind es – schwer zu erkennen – „akustische Antworten auf die Ausstellungen im Haus der Kunst“, wie es auch heißt. Die Reihe geht bereits ins dritte Jahr, der nächste Termin ist am 6. Oktober. HIER der Link zur Veranstaltungsseite TUNE.
Und jetzt: Zum zweiten Mal gibt es an diesem Wochenende die Performancereihe ECHOES. HIER der Link zur Veranstaltungsseite von ECHOES auf der Website des Hauses der Kunst. Es begann gestern abend, Freitag, 21. Juli, und setzt sich fort mit Veranstaltungen heute und morgen, Samstag/Sonntag, 22. und 23. Juli. Bei ECHOES spielt die Stimme eine entscheidende Rolle, bei TUNE der Sound. Hier das verbleibende Programm von ECHOES:

Beide Reihen entwickeln sich zu einem Treffen von vor allem jungen Menschen. Was mir auffällt: Es geht hier auf keinen Fall um „Musikgeschmack“. Man geht danach nicht raus und sagt sich: „Die Musik hat mir gefallen“ oder „Die Musik hat mir nicht gefallen.“ Die Kategorien „Gefallen“ oder „Geschmack“ spielen hier ansich keine Rolle. Es kann bei diesen Veranstaltungen kaum geteilte Meinungen geben, das prägt die Atmosphäre, man hat eben etwas erlebt, fertig. Insoweit ist es unweigerlich eine Art Gemeinschaftserlebnis, wobei es jeder natürlich anders erlebt. (Ist ja selten heute, man grenzt sich ja ständig vom Anderen ab. Der Andere hat immer unrecht und so.)
Man wird also bei ECHOES einfach auf lockere Art und Weise (im großen Westflügel des Hauses der Kunst) eine Erfahrung sammeln. Eine Erfahrung aus dem Grenzbereich von Musik und Tönen und Stimmen. Musik ist ja im Grunde immer von Grenzen gefangen, Stil, Rhythmus, Text, etc. Umso mehr ist es wert, all diese Grenzen einmal abzulegen, in gewisser Weise zu sprengen.
Gestern waren es zwei Veranstaltungen:
- Zum Einen die Auseinandersetzung mit Housemusik der späten 80er/frühen 90er Jahre, eine Performance von Luis Garay, Slim Soledad und Nicolas Brummer.
- Zum Anderen ein Konzert von Lyra Pramuk, in dem sie ihre eigene Stimme (ohne Text) meist mit synthetischen Klängen so verbindet, dass beides weitgehend verschmilzt.
Hier ein Foto des künstlerischen Direktors Andrea Lissoni:

Copyright: Maximilian Geuter
Nachtrag: Hier eine Impression von Samstag Abend, DEBIT:

DEBIT’s neues Album The Long Count kann auf SoundCloud gehört werden. HIER.
Hier außerdem eine Impression von Sonntag, Kiani del Valle und Hamill Industries:
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