Eine kleine Anregung:
Die amerikanische Künstlerin Sarah Sze hat für das HAUS DER KUNST die Installation Centrifuge gemacht. Sie steht in der Mittelhalle des Museums. Kleinste Objekte werden filigran zu einem Mosaik organisiert, das „alle gängigen Kategorien durchkreuzt“. Von überall werden Einzelteile beleuchtet. Feinarbeit. Minilichtquellen, Miniteilchen, Minifilmchen, alle Farben. Szes Konstellationen von Objekten, Bildern und Skizzen „sträuben sich gegen definitive Interpretationen“ heißt es so schön. Man steht davor und denkt an alles. Von fern ist es ein Verhau, je näher man aber kommt, umso interessanter wird es. Man sieht etwa irgendwelche bewegte Bilder auf Papierfetzen … wie das Gehirn kommt es einem vor.
Es war bedeutungsschwanger zu lesen: Die Installation … bringt das Wahrnehmungsfeld der Mittelhalle zum Explodieren … verformt sich dynamisch nach außen in den umliegenden Raum (bewegte Bilder oder Schemen werden in der Tat von der Installation ausgehend an alle Wände der riesigen Halle projeziert. Man fragt sich: Wo kommen die denn her?) … schafft ein intimes, fesselndes Feld, worin sich Schwerkraft, Maßstab und Zeit zu verwandeln scheinen …. erinnert an subatomare Teilchen, die sich in einem Quantenfeld verwandeln und entwickeln … deuten auf eine Unbestimmtheit hin.
Und schöne Worte der Künstlerin:
„Die innere Skulptur von Centrifuge scheint in einem unbestimmbaren Zustand zwischen Wachstum und Zerfall gefangen. Wenn sich der Betrachter nähert, fühlt er sich im Inneren in eine Mikrodimension versetzt, während die Skulptur, die sich in den größeren Raum der Halle ausdehnt, gleichzeitig eine Makrodimension eröffnet. Sie fungiert als Schauplatz von Aktivität und ist zugleich ein Projektor, der die Decke beleuchtet und dem Raum die Offenheit eines Palazzos oder städtischen Platzes verleiht.“
Tja, die Kunst. Was soll man da sagen.
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