Heute ist der berüchtigte Bloomsday. Der Bloomsday ist ein alljährlich am 16. Juni feierlich begangener Gedenktag, der sich auf den Ulysses, das Hauptwerk des irischen Schriftstellers James Joyce, bezieht.Es ist der einzige Roman weltweit, der zelebriert wird.Für mich handelt es sich bei diesem Buch, dem am wenigsten gelesenen Klassiker des 20. Jahrhnderts, geradezu um eines der Weltwunder!
Namensgeber ist die Hauptfigur des Romans, Leopold Bloom. Der Roman spielt in Dublin und beschreibt die Ereignisse eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904. Am Bloomsday suchen Fans und Freunde, Leser (und Nicht-Leser) des Romans die „realen“ Orte des fiktiven Geschehens auf, an denen dessen Hauptpersonen – der Anzeigenakquisiteur Leopold Bloom und seine Frau Molly, der junge Lehrer und Schriftsteller Stephen Dedalus und andere Romanfiguren – bestimmte Dinge tun oder erleben (wie Zitronenseife in Sweny’s Shop erwerben oder ein Gorgonzolabrot bei Davy Byrne verspeisen). Annähernd verstehen kann man den Roman trotz seiner sehr einfachen Handlung nur dann, wenn man die kommentierte, von Hans Wollschläger übersetzte Fassung liest, die im Suhrkamp-Verlag herausgebracht wurde. Es ist unglaublich, was in diesem Roman steckt. James Joyce lebte meist in Paris, Zürich und Triest und schilderte doch mit unglaublicher Detailkenntnis (Sonneneinstrahlung auf einem Gehweg um eine bestimmte Uhrzeit) den Tag in Dublin. In der James Joyce Foundation in Zürich werden seit Jahrzehnten Lese- und Diskussionsgruppen zum Roman veranstaltet.
Sehr hörenswert ist die aus 21 CDs bestehende Hörspielfassung des Romans! Sie galt nach ihrem Erscheinen als die beste Hörspielfassung aller Zeiten.
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