In meiner Musikauswahl muss natürlich auch einmal „The Köln Concert“ von Keith Jarrett erscheinen! Wer kennt die Aufnahme nicht, vor allem den ersten Teil. Hier ist die Originalversion, damals als LP bekannt. Die Aufnahme war lange Zeit auf YouTube nicht zu finden, jetzt habe ich sie gefunden!
Erst zu Keith Jarrett (1.), dann unten noch zu Trajal Harrell (2.):
1. Zu Keith Jarrett:
So sah er damals aus (Kölner Konzert und Foto sind von 1975):

Photographer uncredited and unknown.
Wikipedia schreibt allgemein zu Keith Jarretts Köln Concert:
Keith Jarrett … hat vor allem durch seine frühen Solo-Konzerte maßgeblich die Vorstellung vieler Menschen von zeitgenössischer Improvisation beeinflusst. … Die Platte mit ihrem markanten weißen Cover war in vielen Haushalten zu sehen und „zierte die Plattenschränke jener Zeit wie die Poster von Che Guevara in Studentenbuden ein Jahrzehnt zuvor.“ [2] Sie ist nach wie vor Jarretts bekannteste Plattenaufnahme.
Und die schöne Geschichte zu den schwierigen Umständen des Kölner Konzerts am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper:
Die Einspielung des Köln Concert fand unter extrem widrigen Umständen statt. Der Musiker hatte die Nacht zuvor fast nicht geschlafen, da er seit dem frühen Morgen mit seinem Produzenten Manfred Eicher im klapprigen R4 von einem Konzert in der Schweiz angereist war. Der eigentlich ausgesuchte Bösendorfer-290-Imperial-Konzertflügel war verwechselt worden, es stand ein Bösendorfer-Stutzflügel bereit, der nur für die Probenarbeit verwendet wurde, verstimmt war und bei dem die Pedale und einige Tasten klemmten. Sein Essen vor dem Konzert kam erst eine Viertelstunde vor der Rückkehr ins Opernhaus.
Nur auf ausdrückliche Bitten der lokalen achtzehnjährigen Veranstalterin Vera Brandes war Jarrett bereit, doch aufzutreten.[4][5] Brandes konnte zwar in letzter Minute einen hochwertigen Flügel einer benachbarten Musikschule akquirieren, dieser hätte jedoch durch den notwendigen Transport bei niedrigen Temperaturen im Regen über den Neumarkt arg gelitten, so dass letztlich doch der Stutzflügel zum Einsatz kam.[6] Das Team hatte die Live-Aufnahme bereits streichen wollen, als sich die Tontechniker darauf einigten, das mit rund 1400 Zuhörern ausverkaufte Kölner Konzert schließlich doch für interne Zwecke mitzuschneiden: Keith Jarrett passte das musikalische Geschehen dem Instrument an und beschränkte sich weitgehend auf die mittleren und tiefen Tonlagen, wobei er wiederholende Muster bevorzugte.
HIER erzählt Keith Jarrett Jahre später über die Schwierigkeiten in Köln.
Zu Improvisationen und Solokonzerten sagt er:
„Es ist immer wieder, als würde ich nackt auf die Bühne treten. Das Wichtigste bei einem Solokonzert ist die erste Note, die ich spiele, oder die ersten vier Noten. Wenn sie genug Spannung haben, folgt der Rest des Konzerts daraus fast selbstverständlich. Solokonzerte sind so ziemlich die enthüllendste psychologische Selbstanalyse, die ich mir vorstellen kann.“
2. Zu Trajal Harrell:
Manche kenne ihn aus Münchner Zeiten in den Kammerspielen in der Zeit von Matthias Lilienthal. Er macht sehr schöne Tanzproduktionen mit Musik. Immer wieder liest man positiv über seine Produktion „The Köln Concert“, die schon 2020 Uraufführung hatte. Es ist eine Produktion, die am Schauspielhaus Zürich entstand. HIER der Link. Und HIER die schöne Besprechung der Produktion auf nachtkritik.de. Er hat mit dieser Produktion heute noch Gastspielaufführungen, zuletzt am 02.08.2023 auf dem „Vienna International Dance Festival“ „ImpulsTanz“.
Trajal Harrell ist Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich und leitet eine Tanzkompanie, das „Schauspielhaus Zürich Dance Ensemble“. Mit diesem hat er auch The Köln Concert produziert. Er mischt ja immer Tanz mit dem Posing von Models.
Hier noch ein Video zu dieser Produktion, beginnend mit Gesang von Joni Mitchell, die Trajal Harrell für diese Produktion auch einsetzt.
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