Rainer Maria Rilke hat es nach mehrfachem … geschafft, dass sich zum dritten Mal ein Blogbeitrag mit ihm auseinandersetzt. Genauer: Mit seinem Sonett Archaischer Torso des Apoll. Es fand bereits im ersten Blogbeitrag Erwähnung, dass sich Peter Sloterdjik in seinem 2011 erschienenen Buch Du musst Dein Leben ändern mit den berühmten zwei letzten Sätzen des Sonetts auseinandersetzt. Oft kommt man zu dem Schluss, dass das Sonett dem Wesen der Kunst nahe kommt (Stichworte: Unvollkommenheit; Jede Stelle ist gleichwertig; etc.). So gesehen ist es m. E. wunderbar mit Gültigkeit für das ganze Leben. Sloterdijk dagegen schreibt zu dem Sonett sehr pragmatisch Folgendes: Gib deine Anhänglichkeit an bequeme Lebensweisen auf – zeige dich im Gymnasium (gymnos, nackt), beweise, dass dir der Unterschied zwischen Vollkommenem und Unvollkommenem nicht gleichgültig ist, führe uns vor, dass Leistung – Exzellenz (areté, virtù) – für dich nicht Fremdworte geblieben sind, gib zu, dass für dich Motive zu neuen Anstrengungen existieren! Vor allem: Gewähre dem Verdacht, der Sport sei eine Sache für die Dümmsten, nur soviel Raum, wie ihm zukommt, mißbrauche ihn nicht als Vorwand zum Weiterdriften in deiner gewohnten Verwahrlosung, mißtraue dem Philister in dir, der meint, du seiest, wie du bist, schon ziemlich in Ordnung! Höre die Stimme aus dem Stein, widersetze dich nicht dem Apell zur Form! Ergreife die Gelegenheit, mit einem Gott zu trainieren! Naja, er sieht es etwas profan.
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