Gestern abend im Deutschlandfunk: Uraufführung eines Hörspiels zum 100ten Geburtstag des Dadaismus. Anstatt mir wieder irgendetwas im Fernsehen stumpf reinzuziehen, dachte ich mir: Was ist der Dadaismus eigentlich? Ich habs mir angehört und fand es klasse. Hier der link, dauert knapp 50 Minuten. Am besten bitte – wenn schon – dann mit Kopfhörer und in aller Ruhe anhören. Nicht einfach so nebenbei laufen lassen. Hier der link: Dada Hörspiel. 100 Jahre nach einem wohl legendären Eröffnungsabend des Cabaret Voltaire in Zürich konfrontiert das uraufgeführte Hörspiel „Gadji Beri # 2016“ die heutige Lebenswirklichkeit mit DADA. Was ist oder war Dadaismus? Wikipedia schreibt: „Der Begriff Dada(ismus) steht im Sinne der Künstler für totalen Zweifel an allem, absoluten Individualismus und die Zerstörung von gefestigten Idealen und Normen. Man ersetzte die (damals) durch Disziplin und die gesellschaftliche Moral bestimmten künstlerischen Verfahren durch einfache, willkürliche, meist zufallsgesteuerte Aktionen in Bild und Wort. Die Dadaisten beharrten darauf, dass Dada(ismus) nicht definierbar sei.“
Na, denke ich mir, das klingt doch modern: Zweifel an vielem können immer wieder gut sein, sie sind ja nicht gleich destruktiv, sondern können auch konstruktiv sein. Und Individualität ist heute ohnehin angesagt. Und in der Tat: Der Dadaismus war Grund für viele moderne Kunstansätze, Performances etc. Also interessant! So war auch das Hörspiel!
Als der Dadaismus sich zu festigen begann, riefen die Dadaisten dazu auf, diese Ordnung wieder zu vernichten, da es ja eben das war, was sie zerstören wollten. Das machte den Dadaismus wieder zu dem, was er sein wollte: vollkommene Anti-Kunst, die unklassifizierbar war. Hier noch ein link zu einem Interview mit den Urhebern des Hörspiels: Dada Interview
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