Österreich? Klar: Wanda mit dem Erfolgssong Bologna! Meine kleine Österreichreihe geht also weiter. Auch der in Kürze folgende Blogbeitrag wird übrigens doch noch Österreich betreffen. Österreichische Literatur, aber nicht Thomas Bernhard, von dem natürlich auch jede Menge gebracht werden könnte.
Kurz zurück in der Geschichte. Was ist Österreich? Hier ein paar wesentliche Stationen, die ja irgendwie jeder Österreicher mit sich trägt.
Die seit 976 bestehende „Markgrafschaft Österreich“ wurde 1156 von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) auf dem Hoftag in Kreuzhof bei Regensburg zu einem eigenständigen, von Bayern unabhängigen „Herzogtum Österreich“ erhoben. Damit beginnt die eigentliche Geschichte Österreichs als selbständiges Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Babenberger 1246 setzte sich dann das Haus Habsburg im Kampf um die Herrschaft in Österreich durch. Franz I. (von Lothringen) gründete 1804 das Kaisertum Österreich und nahm als Franz I. (der Ehemann von Maria Theresia; der Tochter von Karl IV., daher das Haus Habsburg-Lothringen) den Titel Kaiser von Österreich an, um die Gleichrangigkeit mit dem neuen französischen Kaiser zu wahren. 1806 legte er dann unter dem Druck Napoleons die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, womit dieses zu bestehen aufhörte. Das Kaisertum Österreich war ein Vielvölkerstaat gewesen, in dem außer Deutsch auch Ungarisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Rumänisch, Kroatisch, Serbisch, Slowakisch und Slowenisch gesprochen wurde. Mit seinen vormals zum Heiligen Römischen Reich gehörenden Gebieten gehörte es ab 1815 zum Deutschen Bund, in dessen Bundesversammlung der österreichische Gesandte den Vorsitz führte.
Im Kampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund erzwang Preußen unter Bismarck eine Entscheidung im Sinn der kleindeutschen Lösung ohne Österreich. Im Deutschen Krieg 1866 unterlag Österreich den Preußen in der Schlacht bei Königgrätz. Der Deutsche Bund löste sich auf.
Österreich war dann die eine Reichshälfte der 1867 errichteten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Die ungarischen Gebiete erlangten damit mehr Unabhängigkeit.
Die heutige Republik entstand ab 1918, nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg, als die Siegermächte die Vereinigung Deutschösterreichs mit der Weimarer Republik verhinderten. Vom sogenannten „Anschluss“ 1938 an, dem Wechsel von der Ständediktatur in die nationalsozialistische, war Österreich bis 1945 Teil des Deutschen Reiches. Von den Siegern des Zweiten Weltkriegs neuerlich als eigenständiger Staat errichtet, erklärte Österreich nach dem Ende der Besatzung 1955 seine dauernde Neutralität.
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