Zwei Erwähnungen, beide sind nicht Mainstream, sie passen aber in den Blog: Wolfgang Koeppen beschrieb intensiv die Wirklichkeit nach dem II. Weltkrieg, Henri Michaux lebte auch in der Zeit, strebte aber gegen die Wirklichkeit als der „Niederlage des Menschen“.
Innen und Aussen, könnte man sagen. Henri Michaux suchte immer das, was in ihm drin ist – auch unter Drogen (Mescalin), während Wolfgang Koeppen den äußeren Zustand der Nachkriegszeit beschreibt, um davon ausgehend Befindlichkeiten darzustellen.
Wolfgang Koeppen: Wer sehr gute Literatur lesen möchte, die unglaublich facettenreich die Stimmungslage der Nachkriegszeit in Deutschland darstellt, dem muss der kaum mehr bekannte Autor Wolfgang Koeppen empfohlen werden. Wolfgang Koeppen wurde durch seine „Trilogie des Scheiterns“ bekannt, durch die er sich den Ruf eines bedeutenden Autors der Nachkriegsliteratur erwarb. Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Die Trilogie entstand Anfang der 1950er Jahre und setzt sich aus den Romanen Tauben im Gras (Ort: München), Das Treibhaus (Ort: Bonn) und Der Tod in Rom (Ort: Rom) zusammen. Es ist schwer, Literatur zu finden, in der Personen und ihre alltäglichen Situation in langen Sätzen umfassender und assioziativer dargestellt werden. Viele Personen, die Werke erfordern Konzentration, sind aber besonders.
Henri Michaux: Kürzlich in einer Münchner Galerie (Galerie van de Loo): Ausstellung von Bildern und Lesung von Texten von Henri Michaux. Der interessante Münchner Verleger Michael Krüger hielt einen Vortrag. Michaux wurde am 24. Mai 1899 in Namur (Belgien) geboren und starb am 19. Oktober 1984 in Paris. Er war Dichter und Maler und gilt als einer der großen Einzelgänger in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Er sah die Systeme der Wirklichkeit, sah Kunst aber als Möglichkeit, über das Wirkliche hinauszudenken. ZEIT – Online schrieb einmal: Die Dichtungen Henri Michaux’ sind Ausdruck einer tiefgründigen Revolte gegen unsere alltägliche Welt, die zwar von Menschen für Menschen gemacht wurde, aber, wie Michaux meint, mehr von der Niederlage des Menschen als von seinem Sieg zeugt.
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