Heute eimal ein gewagter Sprung in die Klassik. Ich bin kein Klassikspezialist. Aber ich nähere mich eben den Dingen. Natürlich kann man sagen: Es gibt wahrlich andere Probleme! Aber ich versuche, den Bogen zur Gegenwart zu ziehen. Mal sehen. Also habe ich mich ein wenig Dimitri Schostakovitsch gewidmet, einem der bedeutendsten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er ist erst 1975 gestorben! Auf BR-Klassik wurde vergangene Woche wieder einmal ein Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, dirigiert von Mariss Jansons, live aus der Münchner Philharmonie übertragen. Noch dazu seine wohl bekannnteste Symphonie, auf die mich meine Frau, Sandra, schon mehrfach aufmerksam gemacht hatte: Die 7. Symphonie, genannt die „Leningrader Symphonie„. Es geht um die Belagerung und Aushungerung Leningrads durch die Nazis im Frühjahr 1941. Schostakovitsch hatte fast die gesamte Zeit in Leningrad verbracht. Es heißt auch: Wann war die Entstehungsgeschichte eines großen symphonischen Werkes je so schicksalhaft in die tragischen Ereignisse der Weltgeschichte verflochten wie im Falle der Leningrader? Ich habe sie mir in Ruhe auf Kopfhörer angehört: wirklich sehr beeindruckend! Auch die 10. Symphonie wurde mir einmal empfohlen. Auch sie ist sehr beeindruckend! Der Bogen zur Gegenwart: Schostakovitsch hatte das Leningrader Drama aufgegriffen, war also damals sehr aktuell. Das zu wissen, verschafft einem fast die Gelegenheit, die Symphonie zu verstehen. Die Zeit vor der Belagerung, die Belagerung selbst … Schostakovitsch stand immer zwischen Stalinismus und der Kritik daran, wurde mal verächtet, mal wieder hoch geschätzt von Stalin. Und auch heute hat Musik eben oftmals aktuelle Bezüge. Darum geht es eben. Ich empfehle die Leningrader Symphonie!
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