Es gab im vergangenen und im ablaufenden Jahr eine Ausstellung „Manifesto“ mit 12 Videos. Genannt „Kunstinstallation“. Ab 23. November kommt das Ganze im Kino! Die Ausstellung war in Berlin und München zu sehen. In den Videos spielt die australische Schauspielerin Cate Blanchett 13 Rollen. Rollen, in denen sie jeweils nur ein künstlerisches Manifest spricht. Es spielen keine anderen Schauspieler (mit Text). Die Manifeste sind zusammengestellt aus existierenden künstlerischen Manifesten der letzten hundert Jahre zum Thema: Was ist Kunst? Sind die Aussagen in den Manifesten – und hier in den erstelllten „Manifestcollagen“ – heute noch verständlich? Wie hört man sie heute? Gerade dieser Kontrast zwischen den (damaligen) Manifesten und dem heutigen (Alltags-)Leben zeigt sich in den Videos.
Situationismus – Futurismus – Architektur – Blauer Reiter/Expressionismus – Kreationismus – Konstruktivismus – Dada – Surrealismus – Pop Art – Fluxus/Performance – Konzeptkunst/Minimalismus – Film.
HIER ein Interview mit dem Regisseur Julian Rosefeldt. Der Film lohnt sich schon wegen Cate Blanchetts wirklich außergewöhnlicher Leistung und wegen der 12 Videos insgesamt. Es heißt: „Eine Hommage an die poetische Sprengkraft der großen Künstlermanifeste der letzten hundert Jahre.“ Diese Sprengkraft wird durch das Gegenüber der Manifesttexte und der modernen Alltagssituationen auf die Spitze getrieben.
Wieder gibt es Querverbindungen: Julian Rosefeldt lernte – so liest man in der ZEIT – Cate Blanchett über THOMAS OSTERMEIER kennen. Thomas Ostermeier ist seit September 1999 Regisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung der SCHAUBÜHNE in Berlin. Er hat z. B: in München an den Kammerspielen das wunderbare Stück SUSN von Herbert Achternbusch inszeniert.
HIER der link zur Website zum Film und HIER der Filmtrailer.
Und hier unten als Beispiel für Cate Blanchetts wirklich beeindruckende Leistung (alles wurde innerhalb von drei – drei! – Tagen gedreht, glaube ich mich zu erinnern) noch ein Bild zu einem der Videos. Ein Bild aus dem Buch zur Ausstellung. Im Buch finden sich alle Manifestcollagen auf Englisch und in einem Beihefter auf Deutsch, plus Aufnahmen und weitere Texte zum Thema. Interessantes Buch, siehe das Blogbild. Es lohnt, erst die Manifestcollagen zu lesen und dann den Film zu sehen!
Julian Rosefeldt, © Jens Kalaene/dpa/VG Bild-Kunst, Bonn 2017
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